Informationen zum Schnitzen


Schnitztechniken
     
Kerbschnitzen

Das Kerbschnitzen ist vermutlich die älteste Form des Schnitzens. Wie der Name schon sagt, werden bei dieser Schnitztechnik Kerben in das Holz geschnitten.  

Das Kerbschnitzen wird als die grundlegende und einfachste Form des Schnitzens angesehen. Viele Schnitz-Anfänger beginnen mit dem Kerbschnitzen. Dabei werden meistens zwei Objekte geschnitzt: Ornamente und Schriften.
Als Schnitz-Werkzeuge werden beim Kerbschnitzen meistens ein Kerbschnitzmesser, Balleisen, Bohrer und Geißfüße eingesetzt.

 

Ornamente schnitzen

Zum Einstieg in das Kerbschnitzen eignen sich einfache Ornamente, z.B. Dosendeckel.

 
 

Schriften schnitzen/kerben

Für den Einstieg in das Schriften- schnitzen sollte man sich Schrifttypen mit Serifen und vielen geraden Linien aussuchen. 
Gerade das exakte Ausarbeiten von Schriften ist notwendig, damit das Schriftbild ordentlich aussieht.

 
 
Reliefschnitzen

Beim Reliefschnitzen werden keine Muster in das Holz geschnitten, sondern es wird der Bereich um ein Objekt ausgeschnitten, so dass das Objekt hervorsteht. Dabei kann man noch unterscheiden, ob man das Objekt nur leicht aus dem Holz hervortreten lässt - ein Flachrelief - oder man lässt es durch tiefer Ausschneiden der Umgebung mehr aus dem Hintergrund hervortreten - ein Hochrelief.
Auch Schriften lassen sich in dieser Technik herstellen.

 

Flachrelief

Bei einem Flachrelief wird die Umgebung um das Objekt nur leicht vertieft. Oft verläuft der Schnitt vom flachen Rand zum Objekt hin tiefer. Auch das Objekt selbst ist nur relativ flach ausgearbeitet.

Flachrelief hergestellt von Josef Brettner
 

Hochrelief

Bei einem Hochrelief ragen das abgesetzte Motiv höher aus der Umgebung heraus und wirkt damit  plastischer. Durch Hinterschneiden der Randbereiche ist das Motiv quasi vom Untergrund gelöst.

 

Hochrelief wirkt plastischer (hergestellt von Reinhard Kockmann)
 
Plastisches Schnitzen

Unter dem plastischen Schnitzen versteht man im Allgemeinen ein freistehendes Objekt, das man aus jeder Richtung betrachten kann und das ein anderes Erscheinungsbild ergibt.
Für diese Art des Schnitzens benötigt man ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und ein Gespür für Proportionen.
Eine gute Möglichkeit der einarbeitung ist das Anfertigen von Holzschalen und das Erstellen von einfachen Holzfiguren, die noch keine großen Details zeigen.

 

Schalen schnitzen

Schalen gibt es in den unterschiedlichen Formen (rund oder oval) und sie haben den Vorteil, dass man sie im täglichen Leben direkt benutzen kann. Als Holzarten eignen sich neben Linde auch Harthölzer wie z.B. Eiche.
Für das Ausarbeiten der Schalen benötigt man lang gekröpfte (gebogene) Hohleisen z.B. vom Stich 5.

Nuss-Schale (Hergestellt von Reinhard Kockmann)
 

Figuren schnitzen

Als Königsdisziplin des Schnitzens wird das Figurenschnitzen angesehen (obwohl auch Ornamente in der Kirchenkunst eine sehr hohe Fertigkeit im Schnitzen erfordern).
Als Einsteiger sollte man sich Figuren mit einfachen Körperhaltungen aussuchen (aufrecht stehend). Das Anfertigen eines Gesichtes erfordert einige Erfahrung, die man am Anfang nicht hat, so dass man das Gesicht auch ungeschnitzt lassen kann (modernes Aussehen).

 Einfache Madonna-Figur (hergestellt von Reinhard Kockmann)


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